- Enna
- Ẹnna,1) bis 1927 Castrogiovanni [-dʒo'vanni], Provinzhauptstadt im Zentrum Siziliens, Italien, auf steiler Anhöhe 931 m über dem Meeresspiegel, 28 300 Einwohner; Agrarmarkt und Industriestandort; Fremdenverkehr; nördlich der Stadt liegt in Sichtweite, ebenso auf steilem Bergrücken, das kleinere Calascibetta. Bei Enna liegt der Lago di Pergusa (im Gipskarst), an dessen Ufern nach der griechischen Sage Persephone von Pluton in die Unterwelt entführt wurde. Um den See verläuft die 4,79 km lange Motorsport-Rennstrecke Enna (Ente Autodromo di Pergusa).Die Stadt wird beherrscht von der Burg (Castello di Lombardia), einer normannisch-staufischen Anlage mit sechs (ursprünglich 20) Türmen. Der Dom wurde 1307 begonnen, im 16./17. Jahrhundert barock umgebaut.Enna, im Altertum auch Hẹnna genannt, war weithin bekannt durch ein Heiligtum der Göttinnen Demeter und Persephone; die bereits in vorgriechischer Zeit entstandene Siedlung der Sikuler kam im 7./6. Jahrhundert v. Chr. unter griechischem Einfluss, wurde 396 v. Chr. von Dionysios I. von Syrakus erobert und war im 1. Punischen Krieg mit Rom verbündet; im Sklavenkrieg 136-132 v. Chr. Residenz des Sklavenführers Eunus; 132 v. Chr. wurde es endgültig römisch, später byzantinisch. 859 kam Enna in arabischen und 1087 in normannischen Besitz (seitdem Castrogiovanni genannt). Unter dem Stauferkaiser Friedrich II. (1196/1220-50) und König Friedrich II. von Aragonien (1296-1333) war die Stadt häufig Residenz; Letzterer war es wohl auch (und nicht, wie traditionell überliefert, Kaiser Friedrich II.), der den Turm »Torre di Federico (II)« errichten ließ.2) Provinz in Mittelsizilien, Italien, 2 562 km2, 182 800 Einwohner.
Universal-Lexikon. 2012.